Iranische Journalistin gewinnt Frauenrechte-Preis

Die im Exil lebende iranische Journalistin Masih Alinejad wurde vom Genfer Gipfel für Menschenrechte und Demokratie „Geneva Summit for Human Rights and Democracy“ mit einem Preis in der Kategorie Frauenrechte ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet beim 7. Treffen des Gipfels, der aus VertreterInnen von 20 Nichtregierungsorganisationen besteht, am Dienstag in Genf statt.

Die 38-Jährige wird damit für die von ihr im Mai 2014 gegründete Facebook-Seite „Heimliche Freiheiten iranischer Frauen“ geehrt. Die Seite zeigt Bilder von Frauen im Iran, die ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit posieren. Die Bilder werden von den Abgebildeten selbst eingereicht. Meist befinden sich die Frauen darauf an abgelegenen Orten wie etwa beim Bergwandern, auf Ausflügen in die Natur, am Strand, in Parks, Cafés oder in Autos. Inzwischen hat die Seite fast 800.000 Fans. Tausende Frauen schickten ihre Fotos.

Im Iran seien „von siebenjährigen Schülerinnen bis zu 70-jährigen Großmüttern alle gezwungen, den Hijab zu tragen“, so Alinejad. Sie hoffe, dass mit der Auszeichnung das Nein vieler Frauen zum Kopftuch mehr Gehör finde. Iranische Hardliner terrorisieren die Journalistin selbst im Exil mit Hass-Mails und beschimpfen sie als „Anti-Revolutionärin“, „Unruhestifterin“ und „Teufelin“.

Seit mehr als 34 Jahren sind Frauen im Iran dazu verpflichtet, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen. Die Regierung behauptet, sie täten das freiwillig, ihre GegnerInnen reden von Zwangsverschleierung.

(fh)