Journalistinnen von Fußballspiel ausgeschlossen

Der iranische Fußballverband hat iranischen Journalistinnen den Zutritt zu dem Fußballspiel zwischen der iranischen Mannschaft Persepolis und der Al-Wasl-Mannschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten untersagt. Das Spiel fand am Montag im Azadi-Stadion in Teheran statt. Zuvor war den Journalistinnen eine Akkreditierung zugesagt und nach Medienberichten eine mit einer Wand abgetrennte Abteilung für die Frauen bereitgestellt worden. Bis zur Stunde gibt es keine offizielle Erklärung für die negative Entscheidung.

Normalerweise dürfen Journalistinnen nur an Sportwettkämpfen von Frauen teilnehmen, ihre männlichen Kollegen seit der islamischen Revolution vor 39 Jahren an Sportwettkämpfen von Männern. Zudem ist seitdem Zuschauerinnen der Zutritt zu Fußballstadien verboten. Die Proteste gegen dieses Verbot spitzten sich zu, als 2014 Frauen auch der Zutritt zu den Spielen der Volleyball-Weltliga verboten wurde. Vor allem Anhänger der ultrakonservativen Organisation Ansare Hizbullah und die Ayatollah-Erevani-Hochschule für Theologie unterstützten das Verbot. Seit Amtsübernahme von Präsident Hassan Rouhani wurde den Frauen immer wieder versprochen, diese Hürden aufzuheben.

Erst am vergangenen Donnerstag waren vor dem Azadi-Stadion 35 Frauen verhaftet worden, die anlässlich des Besuchs von Fifa-Präsident Gianni Infantino auf ihre Situation aufmerksam machen wollten. An dem Tag wollte Infantino mit dem iranischen Sportminister ein Derby zwischen den iranischen Hauptstadtclubs Esteghlal und Persepolis in dem Stadion anschauen.

(fh)