Erneut Todesstrafe für Taheri

Zum zweiten Mal hat ein Gericht in Teheran die Todesstrafe gegen Mohammad Ali Taheri, den Gründer des spirituellen Kreises Erfan-e Halgheh, verhängt.

Taheris Anwalt Mahmoud Alizadeh Tabatabaei erklärte am Sonntag, dass er gegen das Urteil Widerspruch einlegen will. Taheri war bereits im August 2015 wegen der Gründung von Erfan-e Halgheh zum Tode verurteilt worden. In zweiter Instanz hatten die Richter das Urteil jedoch wegen Verfahrensfehlern aufgehoben.

Taheri sitzt seit 2011 im Teheraner Evin-Gefängnis. Seither trat er aus Protest gegen lange Einzelhaftzeiten mehrmals in den Hungerstreik und verübte vier Selbstmordversuche. In einem offenen Brief beklagte Taheri sich über „massiven Druck“ im Gefängnis. Er werde durch „psychotische Foltermethoden“ zu falschen Bekenntnissen gezwungen.

Die spirituelle Bewegung Erfan-e Halgheh wurde vor 14 Jahren in Teheran gegründet. Die AnhängerInnen der Bewegung streben nach eigenen Angaben nach einem kosmischen Bewusstsein in der Tradition islamischer Sufis. In den vergangenen Jahren wurden im Iran mehr als 40 AnhängerInnen des „Spirituellen Kreises“ festgenommen. 16 davon wurden 2015 zu insgesamt 37 Jahren Haft verurteilt.

(fh)