Hassan Rouhani: „Netanjahus Rede war lächerlich“

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat die Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress als „lächerlich“ bezeichnet. Das berichteten iranische Nachrichtenagenturen am Mittwoch. Der israelische Staat sei „nicht legitimiert“, so Rouhani weiter, und habe „mit seinem verbrecherischen Handeln das Herz der islamischen Welt mit Hass erfüllt“. Seit der islamischen Revolution erkennt der Iran Israel nicht als legitimen Staat an, sondern bezeichnet die israelische Regierung als „zionistisches Regime“.

Auch Irans Parlamentschef Ali Larijani reagierte mit Spott und bezeichnete Netanjahus Rede als „politische Show“. Die Warnungen Israels seien lächerlich, da sie von einem Land kämen, das selbst Atomwaffen besitze, so Larijani.

Am Dienstag hatte der israelische Regierungschef Netanjahu bei seiner Ansprache vor dem US-Kongress die Atomverhandlungen zwischen dem Westen und dem Iran als „löchrig“ bezeichnet. Der Atom-Deal bereite Iran den Weg zur Bombe, statt ihn zu blockieren, so Netanjahu.

Bis Mitte 2015 sollen sich der Iran und die Gruppe 5+1, bestehend aus den fünf Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates und Deutschland, auf ein Abschlussabkommen über das iranische Atomprogramm einigen. Die größten Streitpunkte bei den Verhandlungen sind die iranische Urananreicherung und die westlichen Sanktionen gegen den Iran. Der Westen fordert vom Iran, seine nuklearen Aktivitäten so einzuschränken, dass der Bau von Atomwaffen unmöglich ist. Im Gegenzug will er die Sanktionen aufheben, die Irans Wirtschaft belasten.

(fh)