Ehefrau von inhaftiertem Pastor bittet Deutschland um Hilfe

Naghmeh Abedini, die Ehefrau des inhaftierten Pastors Saeed Abedini, hat die deutsche Regierung gebeten, in den Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über die Freilassung ihres Ehemannes zu vermitteln. Das sagte sie in einem Interview mit der persischsprachigen Webseite DW-Online am Montag. Der Pastor, der die iranische und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde im Sommer 2012 in Teheran verhaftet. Er wurde wegen „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ zu acht Jahren Haft verurteilt. Seine Frau will sich in den nächsten Tagen mit Mitgliedern der Menschenrechtskommission des Deutschen Bundestags treffen, berichtet DW-Farsi. Da die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran seit Jahren sehr belastet seien, hoffe sie, die Deutschen würden ihre guten Verbindungen nach Teheran nutzen, so Abedini.

Der heute 35-jährige Abedini konvertierte mit 20 Jahren vom Islam zum Christentum und wurde später Pastor. 2004 haben Naghmeh und Saeed Abedini geheiratet. Da seine Frau in den USA lebt, zog auch Saeed dorthin. Dennoch reiste der Geistliche regelmäßig in den Iran. Zuletzt wollte er mit Unterstützung von Behörden ein Waisenhaus in Teheran gründen. Doch bei seiner letzten Reise 2012 wurde sein Reisepass beschlagnahmt, zwei Monate später kam er ins Gefängnis. Zum Christentum konvertierten Muslimen drohen im Iran laut islamischem Strafrecht harte Konsequenzen bis zur Todesstrafe.

Naghmeh Abedini wird von Berlin nach Straßburg fahren, um dort auch Parlamentarier aus der Menschenrechtskommission des Europäischen Parlaments zu treffen. Das EU-Parlament hatte die iranische Regierung bereits 2013 aufgefordert, den Pastor freizulassen.

(fh)