18 Abgeordnete aus Protest zurückgetreten

18 Abgeordnete des iranischen Parlaments, die dort die Provinz Isfahan vertreten, sind am Mittwoch aus Protest gegen das Versagen der Regierung bei der Wasserkrise im Iran zurückgetreten. Die Regierung habe ihre Versprechen zur Behebung der Wasserkrise und zur Wiederbelebung des ausgetrockneten Zayandeh-Rud-Flusses in Isfahan nicht erfüllt, so die Erklärung. „Solange es dieser Regierung nicht gelingt, das Recht von Millionen Menschen auf eine ordentliche Leitungswasserversorgung zu sichern, sehen wir keinen Grund, im Parlament zu sitzen“, heißt es in einer Erklärung der Zurückgetretenen.

Der Iran kämpft seit Jahren mit Wasserknappheit. „334 Städte mit 35 Millionen EinwohnerInnen sind von der Krise betroffen“, warnte im ­April der zuständige Energieminister Reza Ardakanian. Ursachen sind unter anderem der Klimawandel, ausbleibender Niederschlag, hoher Trinkwasserverbrauch in Privathaushalten, aber auch Missmanagement.

Offiziellen Angaben zufolge bestreiten rund 350.000 Menschen in der iranischen Provinz Isfahan ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft. Dort sollen 400 Millionen Kubikmeter Wasser aus einem Staudamm in die Stadt Yazd statt wie staatlich vorgeschrieben nach Isfahan umgeleitet worden sein. Das habe zu massiven Bewässerungsproblemen geführt, beklagen die Bauern. Die Verantwortlichen hatten mehrmals versichert, den Landwirten bis zu 200 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Staudamm zuleiten zu wollen. Dies wurde bis heute nicht umgesetzt.

(fh)