Solidaritätskundgebungen in Europa und USA
Am sechsten Tag der Unruhen im Iran haben Iraner*innen in verschiedenen Städten Europas sowie in den USA und Kanada ihre Solidarität mit den Protestierenden demonstriert. Eine der größten Versammlungen fand in Köln statt.
Das Publikum vor dem Kölner Dom rief am Mittwoch Parolen gegen das Regime und den religiösen Führer des Irans und forderte die Freilassung aller politischen Gefangenen. Auch in Berlin und Hamburg fanden am Mittwoch Solidaritätskundgebungen statt.
Am gleichen Tag versammelten sich auch Iraner*innen in anderen europäischen Städten. In London wurde vor der Botschaft der Islamischen Republik demonstriert. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen Kundgebungen in Paris, Rom, Mailand, Brüssel, Athen und Göteborg, in der georgischen Hauptstadt Tiflis und der Stadt Adana in der Türkei.
In den USA protestierten Iraner*innen in San Francisco und Washington, in Kanada in Toronto und in Australien in Melbourne.
Die iranische Community in Israel organisierte am Mittwoch eine Versammlung in der Stadt Cholon. Die Teilnehmer*innen fassten ihre Botschaft in einer Erklärung zusammen. Darin wird die Politik des iranischen Regimes kritisiert, die sich die Vernichtung Israels zum Ziel gesetzt habe, und die Wiederaufnahme freundschaftlicher Beziehungen zwischen der iranischen und der israelischen Bevölkerung gefordert, die mit der Islamischen Republik unterbrochen worden seien.
Die Lage im Iran ist aufgrund der nahezu kompletten Sperre des Internets immer noch unübersichtlich. Eine Aufhebung der Sperre ist nicht in Sicht. Es gibt unbestätigte Angaben über den Tod von mehr als 200 Menschen. In sozialen Netzwerken ist von 3.000 Festnahmen die Rede. Iranische Nachrichtenagenturen berichten ausschließlich über Sachbeschädigungen, die von den „Streitsüchtigen“ verursacht worden sein sollen.