Inhaftierter Lehrerfunktionär unter Druck

Mohammad Habibi, in Haft sitzendes Mitglied des iranischen Lehrerverbands,  leide unter massiven Nierenbeschwerden und müsse dringend medizinisch versorgt werden. Das berichtet das persischsprachige Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA) unter Berufung auf ein Familienmitglied Habibis. Demnach habe seine Familie die Verantwortlichen gebeten, Habibi gegen Kaution vorläufig freizulassen. Die Bitte sei jedoch bisher ignoriert worden.

Laut dem HRANA-Bericht bleibt zudem seit einiger Zeit die Zahlung von Habibis Monatsbezügen aus. Seine Familie habe dies mehrmals dem iranischen Bildungsministerium mitgeteilt, doch sei der Ausstand bislang nicht behoben worden.

Habibi arbeitete 18 Jahre lang als Berufsschullehrer und hat sich nebenbei als Mitglied des Lehrerverbands für die Rechte von LehrerInnen im Iran eingesetzt. Wegen dieser gewerkschaftlichen Aktivitäten war er zuletzt am 10. Mai verhaftet worden, als er zusammen mit anderen LehrerInnen vor der staatlichen Organisation für Planung und Budget protestiert hatte. Laut seinem Anwalt wurde Habibi wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Die Islamische Republik erkennt keine unabhängigen Gewerkschaften an und behandelt deren Aktivisten als Dissidenten, die von „ausländischen Feinden“ geleitet würden.

(fh)