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Bemühungen um den Erhalt von Miankaleh

307 iranische Akademiker*innen haben das Oberhaupt der Islamischen Republik, Ali Chamenei, in einem Offenen Brief darum gebeten, Bauarbeiten in der Region Miankaleh zu stoppen. In der Nähe des Biosphärenreservats im Nordiran soll ein petrochemischer Komplex entstehen. Der am Mittwoch veröffentlichte Brief mahnte „Umweltschäden, wirtschaftliche Fehlkalkulationen und rechtliche Probleme“ des umstrittenen Bauplans an.

Die Halbinsel Miankaleh am südöstlichen Rand des Kaspischen Meers ist nicht nur die Heimat vieler einzigartiger Vogel- und Reptilienarten. Die 48 Kilometer lange und zwischen 1.300 und 3.200 Metern breite Landzunge zählt zu den reichsten ökologischen Oasen Westasiens. Zudem ist sie ein bedeutendes und international anerkanntes Refugium für Zugvögel.

Der Bau der Industrieanlage begann bereits Ende März vergangenen Jahres. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen das Vorhaben. Im März 2020 hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Hassan Rouhani den Plan genehmigt. Der Appell an Chamenei kommt, nachdem die Bauarbeiten an dem Projekt Berichten zufolge fortgesetzt wurden, obwohl sowohl von Präsident Ebrahim Raissi als auch gerichtlich am Dienstag ein Baustopp angeordnet worden war.

Das Gebiet steht seit Jahren durch vorsätzliche Brände, Überjagung und Massentourismus enorm unter Druck. Kritiker sehen den Bau des petrochemischen Komplexes als letzten Schritt in Richtung einer totalen Zerstörung des Biosphärenreservats.

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