Deutscher Menschenrechtspreis für Nasrin Sotudeh

Der Deutsche Richterbund (DRB) zeichnet die iranische Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotudeh mit seinem Menschenrechtspreis aus.

„Nasrin Sotudeh ist durch ihren mutigen und unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit zu einer Symbolfigur der iranischen Bürgerrechtsbewegung geworden“, erklärten die DRB-Vorsitzenden Barbara Stockinger und Joachim Lüblinghoff am Mittwoch in Berlin.

Mit dem DRB-Menschenrechtspreis wollen sie Sotudehs „höchst beeindruckendes Engagement im Iran würdigen und das Schicksal Sotudehs weiter in das Licht der Öffentlichkeit rücken.“ Der DRB weist darauf hin, dass die 57-jährige Menschenrechtsaktivistin „gerade jetzt möglichst breite internationale Unterstützung“ braucht.

Derzeit befindet sich Sotudeh im Teheraner Evin-Gefängnis im Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen während der Corona-Pandemie zu protestieren. Sie verlangt wegen der steigenden Ansteckungsgefahr in den iranischen Gefängnissen die Freilassung aller politischen Gefangenen. Die iranische Justiz hat wegen der Pandemie bisher zahlreiche Inhaftierte entlassen. Sotudeh und andere Bürgerrechtler*innen befinden sich aber noch in Haft.

In einer Erklärung auf seiner Webseite weist der Verband darauf hin, dass Nasrin Sotudeh „weltweit zu den bekanntesten iranischen Menschenrechtsverteidigern“ gehört. Die Rechtsanwältin sitzt eine lange Haftstrafe ab. Ihr wird „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und „Propaganda gegen das islamische System“ vorgeworfen. (fp)

Zur Startseite

Iinterview mit Reza Khandan, dem Ehemann von Nasrin Sotoudeh