Ayatollah Rafsanjanis Sohn in Haft

Mehdi Hashemi Rafsanjani, der Sohn des früheren iranischen Staatspräsidenten Ali Akbar Hashemi Rafsanjani, ist am Sonntag im Teheraner Evin-Gefängnis zu einer zehnjährigen Haftstrafe angetreten, so iranische Nachrichtenagenturen. Vor dem Gefängnis bezeichnete Hashemi der Presse gegenüber das Urteil gegen ihn als „gesetzeswidrig“ und „politisch“. Außerdem forderte er das iranische Staatsfernsehen auf, seinen gesamten Gerichtsprozess unzensiert auszustrahlen.

Hashemis Anwalt Mahmoud Alizadeh Tabatabaei betonte, sein Mandant sei  vor dem Inkrafttreten seiner Haftstrafe aus freier Entscheidung ins Gefängnis gegangen.

Im Juni dieses Jahres hatte die iranische Justiz Mehdi Hashemi Rafsanjani wegen „Korruption“ und „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ zu zehn Jahren Haftstrafe verurteilt. Im Februar hatte das Revolutionsgericht zunächst eine 15-jährige Haftstrafe verhängt, die in der zweiten Instanz um fünf Jahre gekürzt wurde. Hashemi Rafsanjanis Anwalt Alizadeh Tabatabaei sagte im Juni, sein Mandant werde keinen Widerspruch gegen das Urteil eingelegen, da er grundsätzliche Einwände gegen den Prozess und das Vorgehen der Justizv habe. So hätten von ihm benannte Zeugen vor Gericht nicht aussagen dürfen. Der Prozess gegen Mehdi Hashemi Rafsanjani hatte im August vergangenen Jahres begonnen. Der 46-jährige hat stets alle Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen.

Der Sohn des Staatspräsidenten von 1989 bis 1997 war jahrelang beim iranischen Ölministerium beschäftigt. Zuletzt war er Chef der staatlichen Firma Iranian Fuel Conservation Company (IFCO). Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 lebte Mehdi Rafsanjani drei Jahre im Ausland. Nach seiner Rückkehr in den Iran wurde er festgenommen und für zwei Monate inhaftiert.

(fh)