Viele Tote bei Brand in Einkaufszentrum

Beim Einsturz eines brennenden Hochhauses sind in Teheran am Donnerstag vermutlich zahlreiche Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Bis zu 25 Feuerwehrmänner seien unter den Trümmern verschüttet, sagte Teherans Bürgermeister Mohammad Ghalibaf am Nachmittag. Die Zahl der Toten wird derzeit auf etwa 20 geschätzt. Die genaue Zahl der Todesopfer ist zur Stunde noch unklar. Nach Medienberichten wurden mindestens 78 Menschen verletzt.

Der Brand war im neunten Stockwerk des 17-stöckigen Gebäudes ausgebrochen, in dem sich ein Einkaufszentrum befand. Das Feuer breitete sich rasch auf die darüber liegenden Etagen aus. Zunächst war es der Feuerwehr gelungen, den Brand unter Kontrolle zu bringen, doch dann war das Feuer erneut aufgeflammt. Vier Stunden nach Beginn des Brandes stürzte das Einkaufszentrum in der Teheraner Stadtmitte ein. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, die Behörden hätten die Hausverwaltung in der Vergangenheit mehrfach auf mangelnde Brandsicherheit hingewiesen. So hätten Feuerlöscher gefehlt und in den Treppenhäusern sei Kleidung gelagert worden.

Das Einkaufszentrum umfasste 600 Geschäfte, darunter auch Schneiderwerkstätten. Laut dem Leiter des iranischen Bekleidungshersteller-Verbands Mahmoud Nabavi sollen die meisten von ihnen nicht versichert sein. „Viele Dokumente und Zahlungsmittel wie Bankschecks sind verbrannt“, so Nabavi. Der Brand sei für die Bekleidungsproduzenten „eine Katastrophe“.

Das Plasko-Einkaufszentrum ist eines der ältesten Shoppingcenter in Teheran und galt in den 1960er Jahren als höchstes Gebäude des Iran. Gebaut wurde es von dem jüdisch-iranischen Geschäftsmann Habib Elghanian, der es nach seiner Plastikfabrik benannte. Elghanian wurde nach der Revolution 1979 im Iran unter anderem wegen Spionage angeklagt und hingerichtet. Anschließend wurde das Gebäude von der Freiwilligenmiliz „Basidsch-e Mostazafin“, der bekanntesten Untergruppe der Revolutionsgarde, beschlagnahmt.

(fh)