Verlegerin boykottiert Buchmesse

Die Leiterin des iranischen Buchverlags „Roshangaran and Women Studies“, Shahla Lahiji, will aus Protest gegen „Einschränkungen bei Veröffentlichungen im Iran“ nicht an der Internationalen Buchmesse in Teheran teilnehmen. Das sagte Lahiji in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ISNA. „Vor einem Jahr habe ich 34 Bücher beim Kultusministerium eingereicht“, so Lahiji. „Bis heute habe ich keine Genehmigung zur Veröffentlichung erhalten.“ Damit nimmt die Verlegerin zum fünften Mal in Folge nicht an der Buchmesse teil. Die 72-jährige Lahiji kritisiert, dass die von Präsident Hassan Rouhani versprochenen Verbesserungen im Literaturbetrieb noch nicht eingetreten seien. Im Iran müssen VerlegerInnen für die Veröffentlichung ihrer Bücher eine Druckgenehmigung beim Kultusministerium beantragen. Dort werden die Texte kontrolliert und zensiert. Lahiji gründete vor dreißig Jahren den Buchverlag „Roshangaran and Women Studies“ und arbeitet nebenbei auch als Übersetzerin. Die zehntägige 27. Internationale Buchmesse findet ab dem 30. April in Teheran statt.

fh