UNESCO warnt vor Metro-Bau

Die Unesco habe die iranische Regierung aufgefordert, das Metro-Bauprojekt am historischen Platz Meidan-e Emam in der Stadt Isfahan zu prüfen. Das sagte der stellvertretende Leiter der „Iran Cultural Heritage, Handcrafts and Tourism Organization“ ICHHTO, Mohammad Hossein Talebiyan, laut der Nachrichtenagentur ISNA am Montag. Demnach plant der Stadtrat in Isfahan, unter dem auf der Weltkulturerbe-Liste stehenden Platz eine U-Bahn zu bauen. Der Platz wurde zwischen 1590 und 1595 unter dem Namen Naqsh-e Jahan, auf Deutsch „Abbild der Welt“, erbaut und 1979 in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen.

Im Juni dieses Jahres hatten iranische Medien berichtet, dass das staatliche Bahnunternehmen mit dem Bau der Metro unter dem historischen Platz Baukosten sparen wolle. Darüber soll es zwischen der iranischen Regierung und dem Stadtrat von Isfahan aber Uneinigkeit geben. Staatspräsident Hassan Rouhani hatte das Bauvorhaben bei seiner Isfahan-Reise im Februar kritisiert.

Bei der 39. Tagung des Weltkulturerbe-Komitees vom 28. Juni bis 9. Juli in Bonn wurden zwei weitere historische Orte im Iran auf die Weltkulturerbe- Liste aufgenommen: zum einen die über 4.000 Jahre alte Stadt Shush in der südwestiranischen Provinz Khuzestan, zum anderen das in Fels gegrabene Höhlendorf Maymand in der Provinz Kerman, dessen Alter auf mehr als 2.000 Jahre geschätzt wird.

(fh)