Teherans Bürgermeister unter Korruptionsverdacht

Der Teheraner Bürgermeister Mohammad Bagher Ghalibaf weist gegen ihn erhobene Vorwürfe wegen einer angeblichen millionenschweren Korruption zurück. Die Genehmigung des Verkaufs der betroffenen Immobilien sei den Vorschriften entsprechend erfolgt, so Ghalibaf. Die Korruptionsvorwürfe seien Verleumdungen von Mitarbeitern des Teheraner Stadtrats, sagte auch der Vorsitzende des Teheraner Stadtrats Mehdi Chamran in einem Interview mit der Nachrichtenagentur FARS. Beide haben deshalb gegen den Chefredakteur des Nachrichtenportals Memari News Anzeige erstattet.

Am 27. August hatte das Nachrichtenportal berichtet, der Teheraner Stadtrat habe über eine Million Quadratmeter staatlichen Eigentums mit einem Preisabschlag von 50 Prozent an verschiedene Personen, unter anderem Regierungsvertreter, verkauft. Darunter sollen sich auch mehrere Wohnungen und Villen in der Hauptstadt befunden haben. Laut Memari News handelt es sich bei dem Preisabschlag um eine Summe von 2.200 Milliarden Tuman, umgerechnet etwa 600 Millione Euro, die der Stadt Teheran so entgangen ist.

Der Chefredakteur von Memari News Yashar Soltani wurde wegen dieser Angelegenheit bereits von der Staatsanwaltschaft einbestellt. Er gab an, Grundlage der Veröffentlichung seien Berichte des iranischen Aufsichtsamts, deren Geheimhaltungsstufe von der Behörde als nicht vertraulich eingestuft gewesen sei.

Laut dem Jahresbericht 2015 der internationalen Nichtregierungsorganisation Transparency International steht der Iran auf der Rangliste korrupter Länder auf Platz 130 von 167.

(fh)