Tageszeitung Bahar zum fünften Mal verboten

Die iranische Tageszeitung Bahar ist wegen der Veröffentlichung eines Artikels über die Machtkämpfe unter den Geistlichen des Landes verboten worden. Das teilte der Herausgeber der Zeitung, Mansour Ghanvani, der iranischen Nachrichtenagentur ISNA mit. In dem Beitrag wirft der Autor den Mullahs vor, sich vor allem für ihre eigenen Vorteile zu interessieren und dabei die Probleme der Jugend zu vernachlässigen. Der Text verbreite „Propaganda gegen den Staat“, so der Vorwurf der iranischen Justiz.

Die Reformer-Zeitung Bahar, auf Deutsch „Frühling“, wurde 2010 gegründet und seitdem bereits vier Mal verboten, zuletzt im Oktober 2013 wegen eines Artikels über Imam Ali. Darin soll der religiösen Bedeutung des Imam, der nach schiitischem Glauben der erste Nachfolger des Propheten Mohammed war, mehr Gewicht gegeben worden sein als seiner politischen Rolle. Der Text sei eine „Missdeutung der islamischen Geschichte“ und führe zu religiösen Konflikten im Land, sagte damals der iranische Kulturminister Ali Janati.

(fh)