Deutsches Historisches Museum ehrt iranischen Kultregisseur

Das Deutsche Historische Museum in Berlin zeigt ab dem heutigen Dienstag eine Retrospektive der Filme des verstorbenen iranischen Regisseurs Sohrab Shahid Saless im Berliner Zeughauskino. Damit will das Museum einige der in Deutschland entstandenen Filme des in Vergessenheit geratenen Kultregisseurs vorstellen. 

Shahid Saless wurde 1944 im Iran geboren und studierte in den 1960er Jahren in Wien und Paris. Danach drehte er zunächst in seiner iranischen Heimat einige auf internationalen Festivals gefeierte Kurz- und Spielfilme. Sein letzter im Iran gedrehter Film „Tabiate Bijan“, auf Deutsch „Stillleben“, wurde 1974 bei den Berliner Filmfestspielen mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Da seine Werke vom damaligen Schah-Regime im Iran immer stärker zensiert wurden, wanderte Shahid Saless 1975 in die Bundesrepublik Deutschland aus. Dort enstanden dreizehn weitere Regiearbeiten.

Shahid Saless erster in Deutschland gedrehter Film „In der Fremde“ erzählt von der gesellschaftlichen Isolation des türkischen Gastarbeiters Hüseyin. Wie in vielen Werken beschäftigt er sich mit den Einsamkeit und Unterdrückung der Menschen. 1981 erhielt er für „Grabbes letzter Sommer“ den Adolf-Grimme-Preis in Gold für die Regie. Der Filmkritiker Willi Winkler schrieb über den Regisseur: „Shahid Saless hat immer nur hingeschaut, und zwar so lange, bis sein Blick aktiv wurde, bis er eine Aktion hatte.“

Seine letzten Jahre verbrachte Shahid Saless in den USA. Er starb am 2. Juni 1998 in Washington DC.

(fh)

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