Schauspielerin will Oscar-Verleihung boykottieren

Die iranische Schauspielerin Taraneh Alidoosti will die diesjährige Oscar-Zeremonie aus Protest gegen diskriminierende Maßnahmen des neuen US-Präsidenten Donald Trump boykottieren. Das teilte die Hauptdarstellerin des Oscar-nominierten iranischen Films „The Salesman“ am Donnerstag auf ihrem Instagram-Account mit. „IranerInnen vorläufig keine Visa zu gewähren ist rassistisch. Ich weiß nicht, ob auch KünstlerInnen davon betroffen sind, aber ich werde aus Protest die Teilnahme an der Oscarverleihung verweigern“, schreibt dort die 33-Jährige.

Trump hat in einem Gesetzentwurf vorgeschlagen, BürgerInnen aus sieben muslimischen Ländern, von denen angeblich eine Terrorgefahr ausgehe, darunter auch der Iran, vorübergehend keine Visa für die USA zu erteilen. Viele IranerInnen verurteilten in den sozialen Netzwerken diesen Plan scharf.

Alidoosti spielt neben Shahab Hosseini die Hauptrolle in dem Sozialdrama „Forushande“ („The Salesman“) von Asghar Farhadi, der in der Kategorie „bester fremdsprachiger Film“ für den Oscar nominiert ist. Farhadi wurde für den Film bereits beim 69. Internationalen Filmfestival in Cannes im Mai 2016 als bester Drehbuchautor, Hosseini als bester Hauptdarsteller mit je einer Goldenen Palme geehrt. 2012 gewann der Regisseur mit seinem Film „Nader und Simin – Eine Trennung“ bereits einmal den Auslands-Oscar.

(fh)