Protest gegen Entlassung von Sport-Moderater

1.000 iranische JournalistInnen haben eine Petition an den Leiter der staatlichen iranischen Rundfunkgesellschaft IRIB, Abdolali Ali Asghari, unterschrieben. Darin beschweren sie sich über die Absetzung der Fußballsendung „90“ und die Entlassung von deren Moderator Adel Ferdosipour. „Ferdosipour und seine Sendung genossen landesweit einen besonderen Ruf. Seine Entlassung schadet dem Ruf des staatlichen Fernsehens in der Bevölkerung“, heißt es in dem Beschwerdeschreiben.

 Ali Foroughi, der neue Chef des Sport-Kanals 3 des staatlichen Fernsehens, hatte die Absetzung der Sendung und die Entlassung des Moderators am 18. März mitgeteilt. Erst eine Woche zuvor waren Ferdosipour und seine Sendung mit dem Zuschauerpreis – der wichtigsten TV-Auszeichnung des Iran – geehrt worden. Foroughi gilt als Hardliner.

Die als politisch motiviert geltende Entscheidung führte zu einer Protestwelle im Iran. Hesamodin Asena, der Medienberater von Präsident Hassan Rouhani, twitterte: „Der finale Verlierer ist der Staatssender IRIB.“

In den sozialen Netzwerken gab es einen Shitstorm gegen den IRIB-Intendanten und Unterstützung für Ferdosipour. „Ihn gibt es seit Jahren und wird es weiterhin geben, Du aber bist schnell gekommen und wirst auch schnell wieder gehen“, schreiben UserInnen in Richtung des IRIB-Intendanten.

„90“ läuft schon seit zwanzig Jahren und gilt immer noch als beliebteste Sendung. Der Moderator wurde populär, da er sich in seiner Sendung auch mit sportpolitischen Entwicklungen befasst. Auch mit islamkritischen Fragen zu Themen wie Tattoos der Spieler oder dem Stadionverbot für Frauen sorgte Ferdosipour immer wieder für Schlagzeilen.

(fh)