Proteste nach dem Tod einer Hotelmitarbeiterin
Der Verdächtige im Zusammenhang mit dem Todesfall der Hotelmitarbeiterin Farinaz Khosrawani soll seine Schuld gestanden haben. Das teilte die iranische Polizei iranischen Medien zufolge am Sonntag mit. Der Sprecher der iranischen Justiz, Gholamhossein Mohseni Ejeie, bestätigte demgegenüber zwar, der Verdächtige habe mit der Todesursache zu tun, „doch wir müssen die weiteren Ermittlungen abwarten“, so Ejeie laut der Nachrichtenagentur TASNIM. Allerdings sei der mutmaßliche Täter kein Mitarbeiter des staatlichen Sicherheitsdienstes, und der Tod der Hotelmitarbeiterin habe sich durch einen Unfall ereignet, als die junge Frau versuchte, von einem Zimmerbalkon zu einem anderen zu springen, um vor dem Mann zu fliehen.
Am 3. Mai war die Hotelmitarbeiterin Khosrawani im Hotel „Tara“ in der iranischen Stadt Mahabad durch einen Sturz aus der vierten Etage ums Leben gekommen. Zu den Ursachen gibt es kontroverse Stellungnahmen. Während Verantwortliche mit Hinweis auf den Bericht der Gerichtsmediziner eine körperliche Misshandlung ausschließen, behaupten andere, Khosrawani habe sich vom Balkon geworfen, da sie in dem Zimmer von dem mutmaßlichen Täter sexuell belästigt worden sei. Bei ihrer Beerdigung am Donnerstag versammelten sich Dutzende EinwohnerInnen der in den kurdischen Gebieten des Iran liegenden Stadt vor dem Hotel. Die Protestierenden warfen den Verantwortlichen vor, sie wollten die Wahrheit vertuschen, da es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Mitarbeiter des staatlichen Sicherheitsdienstes handeln soll. Bei den Protesten wurden 25 Menschen verletzt, darunter sieben Polizisten. Zwei Autos wurden vor dem Hotel in Brand gesetzt, auch Teile des Vier-Sterne-Hotels wurden durch die Brände beschädigt.
(fh)