Parlament gegen Lockerung der Bekleidungsregeln

195 der 290 Abgeordneten des iranischen Parlaments haben Präsident Hassan Rouhani aufgefordert, die Bekleidungsvorschriften für Frauen nicht zu lockern. Das meldeten iranische Nachrichtenagenturen am Sonntag. Der Westen versuche die Lebensart der IranerInnen zu ändern, heißt es in der Erklärung der Abgeordneten. Dabei sei die nicht islamischen Normen entsprechende Bekleidung der Frauen ein wichtiges Instrument. Damit solle ein negativer kultureller Einfluss auf den Islam genommen werden, der von der Regierung gestoppt werden müsse, schreiben die Parlamentarier.

Im Iran ist das Tragen eines Kopftuches in der Öffentlichkeit für Frauen per Gesetz vorgeschrieben. Unverschleierte Frauen werden mit 74 Peitschenhieben oder bis zu sechs Monaten Haft bestraft.

Der gemäßigte Präsident Rouhani hatte bei einer Rede im Mai gesagt, die Regierung dürfe sich nicht zu sehr in die privaten Angelegenheiten der Bevölkerung einmischen. „Man kann die Menschen nicht mit Zwang ins Paradies schicken“, so Rouhani. Aus dem ultrakonservativen Lager gab es heftige Kritik an seinen Äußerungen.

(fh)