Öffentliche Hinrichtung in Maschhad

Am Mittwoch sind in der iranischen Stadt Maschhad drei Männer öffentlich hingerichtet worden. Das meldet das persischsprachige Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA). Demnach gehörten die zwei 27-Jährigen und ein 38-Jähriger einer kriminellen Bande an und waren mehrfach vorbestraft. Unter anderem sollen sie bei einem bewaffneten Überfall auf ein Goldgeschäft den Besitzer getötet und fünf weitere Personen schwer verletzt haben, so HRANA.

In der vergangenen Woche waren bereits weitere 14 Menschen im Ghezelhesar-Gefängnis in der Stadt Karadsch exekutiert worden, die wegen Drogendelikten zum Tode verurteilt waren. Damit liegt die Zahl der Hinrichtungen im Iran seit Jahresbeginn bei mehr als 360, davon 18 öffentliche Vollstreckungen.

Im jüngsten Bericht von Ahmed Shaheed, dem UN-Sonderbeauftragten für Menschenrechte im Iran, und Christof Heyns, UN-Experte für willkürliche Hinrichtungen, wird die Menschenrechtssituation im Iran deshalb scharf kritisiert. Demnach wurden allein zwischen dem 9. und dem 26. April 2015 98 Personen hingerichtet, darunter sechs politische Gefangene sowie sieben Frauen.

Laut dem UN-Sonderbeauftragten hat sich die Menschenrechtssituation im Iran seit dem Amtsantritt des als moderat geltenden Präsidenten Hassan Rouhani verschlechtert. Viele Hinrichtungen würden von offizieller Seite nicht dokumentiert, kritisiert Shaheed. 2014 waren 753 Menschen im Iran hingerichtet worden, die meisten wegen Drogenhandels. Andere Gründe für die Verhängung der Todesstrafe sind Vergewaltigung, Mord und bewaffneter Raub.

(fh)