Minister-Tochter zu 20 Jahren Haft verurteilt

Shabnam Nematzadeh, die Tochter des ehemaligen iranischen Ministers für Industrie und Handel Mohammad, Reza Nematzadeh, ist von einem Antikorruptionsgericht in Teheran zu 20 Jahren Freiheitsstrafe und 74 Peitschenhieben verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig und kann nicht angefochten werden.

Nematzadeh, Gründerin der Rasa Pharmaceutical Development Company, sei wegen „Störung des Wirtschaftssystems des Landes“ verurteilt worden, erklärte der Sprecher der iranischen Justiz am Dienstag. Sie stand seit Mitte September vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf der 50-Jährigen vor, zusammen mit anderen Angeklagten auf betrügerische Weise große Mengen Medikamente eingekauft und gelagert und so landesweit für Medikamentenknappheit gesorgt zu haben. Dabei soll ihre Firma bei staatlichen Banken günstige Kredite erhalten haben.

Das Gericht hat die Erstattung aller dadurch verdienten Gelder angeordnet und gegen Nematzadeh ein lebenslanges Verbot staatlicher Ämter verhängt. Der ebenfalls angeklagte Geschäftsführer der Firma, Ahmadreza Lashgaripour, habe die gleichen Strafen bekommen, so der Justizsprecher am Dienstag.

Die Angeklagten können gegen das erstinstanzlichen Urteil nicht in Revision gehen. Die iranische Justiz hat im vergangenen Jahr das Antikorruptionsgesetz verschärft und dabei unter anderem die Möglichkeit zur Berufung bei Korruptionsverfahren gestrichen. Damit ist das Urteil der ersten Instanz rechtskräftig und sofort umzusetzen.

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