Millionen IranerInnen pilgern nach Kerbela

Ungeachtet der heiklen Sicherheitslage im Irak haben sich in den vergangenen zehn Tagen bis zu zwei Millionen iranische PilgerInnen anlässlich der schiitischen Trauerfeiertage Al-Arba’un auf den Weg in die irakische Stadt Kerbela gemacht. Das meldete die iranische Nachrichtenagentur IRNA am Mittwoch. Laut persischsprachigen Nachrichtenportalen, die sich auf die Agentur Reuters berufen, sollen etwa 500.000 IranerInnen die Grenze zum Irak sogar ohne gültiges Visum überschritten haben. Deshalb sollen heute die drei Grenzübergänge Mehran, Shalamcheh und Chazabeh vom Irak bis auf weiteres geschlossen worden sein. Am Dienstag hatten iranische Nachrichtenagenturen gemeldet, rund 300 IranerInnen, die ohne Visum eingereist waren, seien von irakischen Sicherheitskräften festgenommen worden.

Die Gedenkfeier Al-Arba’un begehen SchiitInnen vierzig Tage nach dem Aschurafest zum Märtyrertod des dritten schiitischen Imams Hossein, der in Kerbela begraben ist. Zu dem Feiertag werden in der irakischen Stadt in diesem Jahr etwa 27 Millionen PilgerInnen aus 60 Ländern erwartet, etwa 10 Millionen mehr als im vergangenen Jahr. Damit wollen die Schiiten der extremistischen Gruppe Islamischer Staat (IS), die unter anderem auch gegen die Schiiten kämpft, ihre Stärke demonstrieren.

Traditionell legen iranische PilgerInnen die 80 Kilometer lange Strecke von der irakischen Stadt Nadschaf bis nach Kerbela zu Fuß zurück. Daher reisen viele bereits zehn Tage vor dem Feiertag ein, um pünktlich zu Al-Arba’un in Kerbela zu sein. In diesem Jahr fiel der Trauertag auf den 2. Dezember.

(fh)