Mehr als 150 Tote und Verletzte durch Schnee

Starke Schneefälle haben in 15 Provinzen des Iran teilweise für Ausnahmezustände gesorgt, sagte der Sprecher des Notarztdiensteas, Mojtaba Khaledi, am Mittwoch. Dabei seien 147 Personen verletzt worden und sieben weitere gestorben. Betroffen sind die nördlichen und westlichen Teile des Landes, vor allem die Provinz Gilan am Kaspischen Meer.

Alle Todesfälle haben sich demnach in dieser Provinz ereignet; fünf Personen seien durch eine Schneelawine ums Leben gekommen, zwei seien abgestürzt, so Khaledi.

In Gilan seien zum Teil über 1,2 Meter Schnee gefallen, sagte der stellvertretende Einsatzleiter des iranischen Rettungsdienstes, Hamed Sajjadi. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen schneebedeckte Straßen und vom Schnee begrabene LKW und PKW. Schneestürme und Glätte haben den Verkehr teilweise zum Erliegen gebracht.

Laut Sajjadi befinden sich mittlerweile alle Reisenden in Sicherheit. Insgesamt seien 2.500 Menschen in Schulen, Moscheen und Kasernen untergebracht worden. In der Provinz sorgte der massive Schneefall auch für flächendeckenden Stromausfall. 150.000 Haushalte (gut ein Zehntel aller Anschlüsse in der Provinz) sollen in Gilan noch keinen Strom haben, so Sajjadi. Gestern seien es noch 240.000 gewesen.

Medien und Politiker kritisieren das Krisenmanagement vor Ort. Der Abgeordnete Mehrdad Lahouti aus dem Wahlbezirk Langaroud in Gilan sprach am Mittwoch von „katastrophalen Zuständen“ in der Provinz: Alle Landstraßen seien blockiert; 65 Prozent aller Stromkunden hätten keinen Strom und einige Reisende seien mehr als 24 Stunden lang stecken geblieben. Das Krisenmanagement der Provinz habe sehr schwach gehandelt, obwohl das Unwetter seit zwei Wochen vorhergesagt worden sei.

Es habe viel mehr geschneit als erwartet, reagierte der Sprecher der iranischen Organisation für Krisenmanagement, Ali Bakhtiari, auf die Vorwürfe.

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