Kirchengrundstück beschlagnahmt

Der Vertreter der assyrischen Minderheit im iranischen Parlament, Yonathan Betkolia, beklagt in einem Interview mit der iranischen Zeitung Shargh, eine „islamische Gruppe“ habe ein Grundstück beschlagnahmt, das der katholischen Kirche der in Teheran lebenden Assyrer gehöre. Laut Betkolia wurde das Grundstück bereits vor zwei Jahren mit dem Vorwand besetzt, dort eine islamische Gemeinde gründen zu wollen. Über die genaue Identität der Gruppe machte Betkolia keine Angaben. Der Parlamentarier kritisierte aber die Fahrlässigkeit der Verantwortlichen: „Ich habe über das Problem mit dem Präsidentenberater für die Angelegenheiten von Minderheiten, Ali Younesi, gesprochen. Doch er sagte, er könne mir dabei nicht helfen.“

Von den insgesamt etwa 300.000 ChristInnen, die im Iran leben, sind rund 240.000 Armenier oder Assyrer. Beide Glaubensgemeinschaften sind in der islamischen Republik offiziell anerkannt und haben eine feste Anzahl von Sitzen im iranischen Parlament. Dennoch stehen ihre Gemeinden unter staatlicher Kontrolle. Sie dürfen keine persischsprachigen Gottesdienste abhalten. Seit der islamischen Revolution vor 36 Jahren ist es zudem verboten, die Bibel auf Persisch zu veröffentlichen.

(fh)