Türkei wirft iranischer Musikerin Terrorismus vor

Türkische Behörden haben gegen die iranische Musikerin Yalda Abbasi ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die 31-Jährige, die der kurdischen Minderheit im Iran angehört, soll wegen „Unterstützung des Terrorismus“ und „Propaganda für eine verbotene kurdische Organisation“ angeklagt werden.

Hintergrund sind eine Ansprache, die Abbasi vor zwei Jahren auf einem Konzert in der türkischen Stadt Van gehalten hat, sowie ihre kritischen Beiträge in sozialen Medien gegen den Einmarsch der türkischen Armee in die kurdische Stadt Afrin in Nordsyrien. Abbasi war am Donnerstag am Atatürk-Flughafen in Istanbul festgenommen worden, als sie zur Teilnahme an der Feier zum 27. Gründungsjahr des dortigen Mesopotamischen Kulturzentrums in die türkische Metropole einreisen wollte.

Nach ihrer Festnahme wurde sie an ein Gericht in Bakirköy überstellt. Nach der richterlichen Vernehmung wurde Abbasi am Freitag freigelassen. Die Musikerin weist die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück.

Abbasi wuchs in der nordost-iranischen Provinz Khorasan als Kind auf. Bereits im Alter von 10 Jahren begann sie zu singen und spielt das Instrument Dotar, eine zweisaitige Langhalslaute. Derzeit studiert sie Musik am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand. Abbasi hat die zwei Alben „Kuwat“ und „Dar Hasrat Didar“ veröffentlicht.

(fh)