Iran erhebt scharfe Vorwürfe gegen die USA

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat am Mittwoch den USA unterstellt, an dem „abscheulichen Mord“ an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi mitschuldig gewesen zu sein. „Ich denke, dass kein Land so etwas wagt ohne die Rückendeckung der USA“, sagte der iranische Regierungschef bei einer Kabinettssitzung. Zudem bezeichnete er die saudische Führung als eine „Stammesgruppe“, die sich „vollkommen auf den Rückhalt der USA verlassen zu können glaubt.“

Damit nahm Rouhani zum ersten Mal offiziell Stellung zum Tod des 59-jährigen saudi-arabischen Regierungskritikers Khashoggi am 2. Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul.

Während Riad dessen Tod mit einem „Faustkampf“ im Konsulat erklärt, sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag von einem „politischen Mord“, der Tage voraus von einem aus Saudi-Arabien angereisten Kommando geplant worden sei.

Der Mord an Khashoggi sorgte auch für heftige Debatten in der iranischen Netz-Community. Viele User schreiben, dass auch der iranische Staat für den Tod Oppositioneller verantwortlich sei und dafür zur Rechenschaft gezogen werden müsse. Gemeint ist unter anderem der ungeklärte Tod des Rechtsanwalts, Umweltschutzaktivisten und Regierungskritikers Farshid Haki, dessen verbrannte Leiche vor einigen Tagen in seinem Auto in Teheran gefunden wurde.

(fh)