Verdacht auf Massenhinrichtung

Bis zu 22 Personen, denen Unterstützung von Terroristen vorgeworfen wurde, sollen am Donnerstag im Gefängnis von Ahwaz hingerichtet worden sein. 

Das berichten iranische MenschenrechtsaktivistInnen auf sozialen Netzwerken. Demnach soll die Nachricht über die Hinrichtung vom Büro der Informationsbehörde in der südwestiranischen Provinz Khuzestan am Sonntag an mehrere Familien herangetragen worden sein. Gleichzeitig soll den Familien mitgeteilt worden sein, dass Trauerfeiern für ihre Angehörigen verboten seien.

Von offizieller Seite gibt es dazu bisher keine Stellungnahme.

Am 22. September waren bei einer Attacke auf eine Militärparade in Ahwaz 25 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 70 weitere wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS). Alle fünf Attentäter kamen bei der Tat ums Leben.

Mehrere hundert Personen wurden im Zusammenhang mit dem Terroranschlag verhaftet, darunter auch die nun angeblich hingerichteten 22. Die Justiz veröffentlichte damals ein Video, das zeigte, wie sie die Terroristen gezielt unterstützt hätten. Bei der Festnahme der Männer sollen auch Munition, Waffen und Funkgeräte beschlagnahmt worden sein.

In der südwestiranischen Provinz Khuzestan kommt es immer wieder zu Protesten der sunnitischen Minderheit im mehrheitlich schiitisch geprägten Iran.

(fh)