Mehrere Umweltschutzaktivisten festgenommen
In den vergangenen zwei Wochen sind in der iranischen Provinz Kurdistan neun Umweltaktivisten festgenommen worden, einige von ihnen an ihren Arbeitsplätzen und unter Anwendung von Gewalt.Kurdistan Human Rights Network berichtet, dass Sicherheitsbeamte den Festgenommenen Stoffbeutel über den Kopf gezogen und sie in Autos gezogen hätten.
Weitere sechs Umweltschützer wurden in der Stadt Mahabad mehrere Stunden lang verhört und später wieder freigelassen.
Unter den Verhafteten befinden sich auch Mitglieder der Partei „Hezbe Wahdat-e Melli“, auf Deutsch „Partei der nationalen Einigung“, die vor zwei Jahren mit Genehmigung des iranischen Innenministeriums gegründet wurde. Die Partei setzt sich unter anderem für den Umweltschutz im Iran ein und hat in der Vergangenheit in mehreren Städten der kurdischen Gebiete des Iran Aufklärungskurse angeboten.
Seit Februar 2018 stehen UmweltschützerInnen im Iran besonders im Visier der Sicherheitskräfte, einige wurden unter dem Vorwurf der Spionage zu hohen Haftstrafen verurteilt. Die iranische Justiz wirft ihnen vor, „unter dem Deckmantel des Umweltschutzes“ strategische Informationen gesammelt und an Ausländer weitergegeben zu haben.
Politische Beobachter sehen die Verantwortung für die vielen Umweltprobleme im Land wie die Abholzung der Wälder, den Wassermangel und das Aussterben von Tierarten im Missmanagement der Regierung und bei staatlichen Projekten. Auch deshalb ist das Engagement von UmweltschützerInnen im Iran so gefährlich geworden.
(fh)