Repressalien gegen JournalistInnen gehen weiter
Laut dem am Mittwoch veröffentlichten neuen Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) steht der Iran in Sachen Pressefreiheit auf Platz 164 unter 180 Ländern. Die Nichtregierungsorganisation bezeichnet den Iran als das fünftgrößte Gefängnis für JournalistInnen weltweit. Seit Januar 2016 wurden mehr als 20 JournalistInnen sowie 50 Blogger- und BürgerjournalistInnen verhaftet.
MenschenrechtsaktivistInnen werfen der iranischen Justiz vor, unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit unschuldige Journalisten zu verhaften und so das Recht auf Meinungsfreiheit zu verletzen.
Zudem kritisieren die ROG in ihrem Bericht, dass der Iran nicht nur JournalistInnen im eigenen Land unterdrücke, sondern auch solche, die im Ausland arbeiten. Damit bezieht sich ROG auf staatliche Schikanen gegen iranische JournalistInnen, die für BBC Persian in London arbeiten. Der BBC kritisiert, der Iran würde gegen seine MitarbeiterInnen mit willkürlichen Verhaftungen von Verwandten, Einschüchterungskampagnen, Drohungen, dem Einzug von Pässen und Ausreiseverboten vorgehen. Laut Angaben des Senders haben bisher an die 20 MitarbeiterInnen und deren Angehörige Morddrohungen von iranischen Sicherheitsbehörden erhalten.
Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl 2009 hat der Iran den persischsprachigen Dienst der BBC im Visier. Er wirft dem Sender Einmischung in innere Angelegenheiten, dessen MitarbeiterInnen „Spionage“ und „sanften Krieg“ gegen den Iran vor.
(fh)