Amnesty fordert Freilassung von Menschenrechtsaktivistin

Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat am Dienstag die sofortige Freilassung der iranischen Menschenrechtsaktivistin Raheleh Rahemipour gefordert. Rahemipour wurde am Sonntag in ihrer Wohnung in Teheran verhaftet und ins Teheraner Evin-Gefängnis gebracht. Seither haben weder ihre Familie noch ihr Anwalt Nachrichten von ihr.

Raheleh Rahemipour hat jahrelang versucht, die Wahrheit über das Schicksal ihres inhaftierten Bruders Hossein und seiner im Gefängnis geborenen Tochter Golrou herauszufinden. Hossein und seine schwangere Frau waren im August 1983 als Oppositionelle verhaftet worden. Etwa ein Jahr später wurde seine Familie aufgefordert, seine persönlichen Gegenstände aus dem Gefängnis abzuholen. Das deutet darauf hin, dass er hingerichtet wurde. Die Familie bekam jedoch weder seine Leiche noch eine Sterbeurkunde. Golrou wurde im April 1984 im Evin-Gefängnis geboren. Später wurde der Familie mitgeteilt, dass Golrou gestorben sei. Auch hier wurde keine Sterbeurkunde ausgestellt.

Magdalena Mughrabi, stellvertretende Direktorin für den Mittleren Osten und Nordafrika bei Amnesty International, sagt, der Iran wolle damit Hinterbliebene einschüchtern und zum Schweigen bringen anstatt den Familien ihr Recht auf Wahrheit und Gerechtigkeit zu gewähren.

(fh)