Prozess gegen UmweltschützerInnen

Am Mittwoch begann vor dem Teheraner Revolutionsgericht der Prozess gegen acht iranische UmweltschützerInnen, denen Spionage vorgeworfen wird. Dabei habe das Gericht deren Rechtsanwälte nicht eingeladen, sondern den Angeklagten statt dessen „ausgewählte“ Anwälte zugeteilt, kritisierte Mohammad Hossein Aghassi, Anwalt des angeklagten Sam Rajabi.

Die UmweltschützerInnen Morad Tahbaz, Houman Javkar, Sepideh Kashani, Niloufar Bayani, Sam Rajabi, Taher Ghadirian, Amirhossein Khaleghi und Abdolreza Kouhpayeh waren am 24. Januar 2018 von der Revolutionsgarde festgenommen worden und sitzen seither in Untersuchungshaft. Die Justiz wirft ihnen vor, „unter dem Deckmantel des Umweltschutzes“ strategische Informationen gesammelt und an Ausländer weitergegeben zu haben.

Für große Empörung hatte vor einem Jahr der Tod des iranisch-kanadischen Umweltschützers Kavous Seyed Emami gesorgt. Der Umweltexperte und Gründer und Chef der Persian Wildlife Heritage Foundation (PWHF) war im vergangenen Januar festgenommen worden. Zwei Wochen später wurde Seyed Emamis Familie mitgeteilt, er habe sich in seiner Zelle erhängt. Seine Angehörigen forderten die Verantwortlichen auf, die Todesursache von einer unabhängigen Organisation klären zu lassen.

(fh)