Minister stoppt erfolgreichen Kinofilm

Der iranische Kinofilm „50 Kilo Albalou“, auf Deutsch „50 Kilo Sauerkirschen“, entspreche nicht den iranischen Werten von Familie und hätte deshalb keine Vorführgenehmigung bekommen dürfen. Das sagte der iranische Kulturminister Ali Janati über den in den vergangenen vier Monaten zweiterfolgreichsten Film in den iranischen Kinos, berichteten iranische Nachrichtenagenturen am Dienstag. Laut Janati ist der Film den üblichen Kontrollen des zuständigen Aufsichtsrats des Kulturministeriums entgangen und ihm erst nach der Veröffentlichung aufgrund der kritischen Berichterstattung von Medien aufgefallen. Er darf derzeit nicht mehr in den iranischen Kinos gezeigt werden.

Die Komödie erzählt von einer Hochzeit, die platzt, weil der Bräutigam von der Polizei verfolgt wird. Der Kinohit wurde von dem bekannten iranischen Regisseur Mani Haghighi gedreht, der im Februar mit seinem Film „Ejhdeha Vared Mishavad“ am Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele in Berlin teilgenommen hatte.

Im Iran müssen Filmproduzenten beim Kulturministerium nicht nur eine Drehgenehmigung, sondern auch eine Vorführerlaubnis für ihre Filme beantragen. Die Werke werden dort zuvor kontrolliert und zensiert. Iranische Filme sollten eine Grundlage für die Vermittlung islamischer Werte sein, sagte vor kurzem der Sprecher des Kulturministerium Hossein Noush-Abadi.

(fh)