Miniaturmaler für UNESCO-Liste nominiert

Das Werk des Künstlers und Miniaturmalers Mahmoud Farshchian wurde von der iranischen Organisation zur Erhaltung des nationalen Kulturerbes und der nationalen Kommission der Internationalen Organisation UNESCO in Teheran für die Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO vorgeschlagen. Der stellvertretende Leiter der iranischen Kulturerbe-Organisation Bahman Namvar-Motlagh sagte, er gehe mit großer Sicherheit davon aus, dass Farshchian in die UNESCO-Liste aufgenommen werde. Zuvor wurden die Malereien des Künstlers von der iranischen Kulturerbe-Organisation in die Liste der „lebenden Nationalschätze der Menschheit“ aufgenommen.

Der 89-jährige Farshchian wurde in der iranischen Stadt Isfahan als Sohn eines Teppichhändlers und Kunstliebhabers geboren. Nachdem er die Kunstschule in Isfahan absolviert hatte, ging er nach Europa, wo er die Werke der großen westlichen Malermeister studierte. Dies beeinflusste seinen Stil und er wurde für seine innovative Art sehr geschätzt. Nach seiner Rückkehr hat Farshchian unter anderem als Dozent an der Kunstfakultät der Teheraner Universität gearbeitet. Der seit Jahren in New Jersey in den USA lebende Künstler genießt internationales Ansehen, seine Werke wurden in 57 Einzelausstellungen und 86 Gruppenausstellungen im Iran sowie in Europa, Amerika und Asien präsentiert.

Die persische Miniaturmalerei ist mehr als 800 Jahre alt und begann als Buchkunst. Geografisch ist sie in einem Gebiet zwischen Istanbul und Delhi entstanden und hat sich vermutlich mit der Übersetzung griechischer Werke ins Arabische entwickelt. Die bunten Bilder sollten die naturwissenschaftlichen Werke über Astronomie, Geografie, und Heilkunde verständlicher machen. Die Kunstform erlebte im Iran ihre höchste Blüte als Illustration literarischer Meisterwerke und Darstellung der Poesie in Bildern.

(fh)