Milliarden US-Dollar ins Ausland transferiert

In den vergangenen zwei Jahren sind bis zu 59 Milliarden US-Dollar aus dem Iran ins Ausland transferiert worden. Das geht aus einem Bericht des Forschungszentrums des iranischen Parlaments (IPRC) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Laut dem Bericht sind die „instabile politische und wirtschaftliche Lage des Landes“, das „zu hohe Investitionsrisiko“ und „die Neigung der IranerInnen, im Ausland leben zu wollen“ einige der Gründe für die Kapitalflucht. Der größte Teil des Kapitals werde in Immobilien im Ausland und an ausländischen Börsen investiert.

Der Bericht geht davon aus, dass mit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen und den neuen Sanktionen gegen den Iran in den nächsten Monaten noch mehr IranerInnen ihr Vermögen ins Ausland transferieren werden.

Außerdem wird in dem Bericht die Situation des Devisenmarktes als problematisch dargestellt. In den vergangenen zwei Jahren habe die staatliche Zentralbank rund 16,3 Milliarden US-Dollar weniger als zuvor an Devisen annsparen können.

Seit Monaten herrscht im Iran eine Währungskrise, da die Nachfrage nach Devisen immer größer wird. Wechselkurse auf dem freien Markt erreichten Rekordhöhe, so wurde ein US-Dollar mit etwa 7000 Tuman gehandelt. Im April hat die iranische Zentralbank verboten, Devisen im Wert von mehr als 10.000 Euro privat aufzubewahren. Wer dagegen verstößt, macht sich strafbar. Mit der Maßnahme will die iranische Zentralbank die IranerInnen dazu bringen, ihre Ersparnisse in ausländischen Währungen zur Bank zu bringen.

(fh)