Iran kritisiert Intervention der Türkei

Der Iran hat die Türkei aufgefordert, ihren Einmarsch in die nordsyrische Region Afrin sofort zu beenden. Das sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Bahram Ghasemi, am Sonntag. Der Iran sei für ein vereintes Syrien, die Intervention der Türkei dagegen stärke separatistische Terroristen in der Region und führe zu einer neuen Gewaltwelle, so Ghasemi.

Am Sonntag hatte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim bekannt gegeben, türkische Bodentruppen seien in die von kurdischen Milizen kontrollierte Region Afrin in Syrien einmarschiert. Dabei habe es am nördlichen und westlichen Rand von Afrin heftige Gefechte zwischen der YPG und türkischen Soldaten gegeben. Der Angriff sei Teil der „Operation Olivenzweig“, mit der die Türkei die syrisch-kurdische Miliz YPG vernichten will. Die YPG kontrolliert Afrin und weitere Gebiete Syriens an der Grenze zur Türkei.

Durch den Angriff bringt das NATO-Mitglied Türkei westliche Staaten gegen sich auf. Frankreich forderte bereits eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. Die USA halten an der Unterstützung für die YPG fest und führen damit ihre politische Strategie, den Einfluss des Iran in Syrien einzudämmen, fort, so politische Beobachter.

(fh)