Konzertverbot für Hamid Askari

Alle Konzerte des iranischen Popsängers Hamid Askari sind vorerst untersagt worden. Das teilte das iranische Kulturministerium am Sonntag mit.

Askari hatte am Mittwoch bei einem Auftritt in Teheran ein Duett mit seiner Gitarristin Negin Parsa gesungen, bei dem diese einige Sekunden lang solo sang. Nachdem daraufhin ihr Mikrofon abgestellt wurde, hatte Askari ihr sein eigenes Mikrofon übergeben. Bei der Vorstellung seiner Bandmitglieder bedankte er sich bei Parsa und bedauerte die Zensur.

Askari habe sich damit nicht an geltende Vorschriften gehalten, heißt es in der Erklärung des Kulturministeriums für das Konzertverbot. Seit der islamischen Revolution 1979 ist Frauen das Solo-Singen vor gemischtem Publikum im Iran verboten. Nach Meinung der islamischen Machthaber verführt die weibliche Stimme Männer zu „Amoralität“. Sängerinnen dürfen im Iran nur im Chor oder in Ensembles gemeinsam mit Männern singen.

Vor etwa vier Wochen hatte der Sänger Ali Ghamsari das Konzerthaus Talar-e Vahdat in Teheran kritisiert. Bei seinem Auftritt dort sei das Mikrofon der Sängerin Haleh Seyfizadeh mit der Begründung abgestellt worden, ihre Stimme sei „dominant“. Später hätten die Kontrolleure alle Mikrofone abgestellt, so dass Ghamsari und sein Ensemble ohne Tonanlage weitersingen mussten.

(fh)