IranerInnen nehmen Abschied von Kiarostami

Tausende IranerInnen haben am Sonntag in Teheran an einer Trauerzeremonie teilgenommen, um sich von dem international renommierten Regisseur Abbas Kiarostami zu verabschieden. Nachrichtenagenturen zufolge waren viele Prominente aus der Kunst- und Kulturszene bei der Trauerfeier für den vergangene Woche verstorbenen Regisseur dabei, darunter auch der Oscar-Preisträger und Filmregisseur Asghar Farhadi. Er ehrte den mehrfach mit internationalen Filmpreisen ausgezeichneten Vorreiter für seine Werke, die erneut Respekt für den Iran gebracht hätten. „Ich bedanke mich, dass Sie den Iran trotz alle Undankbarkeiten, Missstände und politischen Hindernisse nicht verlassen haben“, betonte Farhadi. Kiarostami wurde anschließend im Beisein seiner Familie und engsten Freunde gemäß seinem Testament auf einem Friedhof in der kleinen Stadt Lavasan im Norden Teherans beigesetzt.

Kiarostami starb im Alter von 76 Jahren am 4. Juli in einem Krankenhaus in Paris. Der Regisseur litt seit Ende März an Magen-Darm-Krebs und war in einem Krankenhaus in Teheran bereits zweimal operiert worden. Im Mai wurde er entlassen, um die Behandlung in Frankreich fortzusetzen.

Der hochgeschätze Filmemacher wurden in Teheran geboren und zählte in den 60er Jahren zur sogenannten Neuen Welle im iranischen Kino. Nach der Islamischen Revolution 1979 blieb er im Land, arbeitete später aber immer wieder auch im Ausland. Im Jahr 1997 wurde sein Film „Der Geschmack der Kirsche“ beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

Zwei Jahre später erhielt er bei den Filmfestspielen von Venedig verschiedene Auszeichnungen für seinen Film „Der Wind wird uns tragen“. Im Jahr 2014 wurde Kiarostami mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst bedacht.

(fh)