Menschenrechtsorganisation fordert Freilassung von JournalistInnen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die sofortige Freilassung aller iranischen JournalistInnen gefordert, die ohne Anklage im Gefängnis sitzen. Die Forderung wurde am Dienstag auf der HWR-Webseite veröffentlicht. Darin werden vor allem die Fälle von Sasan Aghaei und Yaghma Fashkhami geschildert.

Aghaei, stellvertretender Chefredakteur der Reformerzeitung Etemad, wurde am 13. August in seinem Büro in Teheran verhaftet und ins Evin-Gefängnis gebracht. Das ist seit 2009 das vierte Mal, dass der 34-Jährige verhaftet wurde. Bis heute liegt keine offizielle Anklage gegen ihn vor. Nach Informationen seiner Familie wird ihm Zusammenarbeit mit der „antirevolutionären“ Webseite Amad News vorgeworfen. Die iranische Justiz wirft vielen persischsprachigen Nachrichtenportalen aus dem Ausland, etwa auch BBC Farsi und Voice of America, eine „sanfte Revolution“ im Iran vor.

Yaghma Fashkhami, Mitarbeiterin der Website Dideban Iran, wurde am 22. August in ihrem Büro in Teheran festgenommen. Laut Informationen ihrer Familie sollte sie zunächst fünf Tage lang in Haft bleiben, dann wurde diese auf vier Wochen verlängert.

HRW wirft der iranischen Justiz vor, unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit unschuldige Journalisten zu verhaften und das Recht auf Meinungsfreiheit zu verletzen.

Laut Reporter ohne Grenzen stand der Iran im August 2017 mit 28 inhaftierten JournalistInnen weltweit auf Platz 5.

(fh)