Inhaftierter Gewerkschafter in Lebensgefahr
Seit dem 1. Mai befindet sich der inhaftierte Arbeiteraktivist Jafar Azimzadeh bereits im Hungerstreik. Nun liegt der Gewerkschafter mit lebensgefährlichen Herzleiden im Krankenhaus. Wie das persischsprachige Nachrichtenportal „Human Rights Activists“ berichtet, soll der Teheraner Staatsanwalt Jafari Doulatabadi Azimzadehs Ehefrau mitgeteilt haben, man werde nichts für ihren Mann unternehmen, „selbst wenn er stirbt“.
Seit 2003 sind im Iran bereits 50 politische Gefangene durch Fahrlässigkeit der Verantwortlichen ums Leben gekommen. Zuletzt starb am 14. September 2015 im Rajaei-Shahr-Gefängnis in der Stadt Karaj der Arbeiteraktivist Shahrokh Zamani an den Folgen eines Hirnschlags.
Azimzadeh hatte sich für die Petition zur Einführung eines Mindestlohn eingesetzt, die von rund 40.000 ArbeiterInnen unterschrieben wurde. Zudem hatte er Protestversammlung gegen niedrige Löhne vor dem iranischen Parlament und dem Arbeitsministerium organisiert. Azimzadeh war im Mai 2014 in Teheran verhaftet und nach 46 Tagen zunächst gegen eine Kaution in Höhe von 100 Millionen Tuman, 35.000 Euro, freigelassen worden. Im November 2014 wurde er vom Revolutionsgericht in Teheran zu sechs Jahren Haft wegen „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt.
(fh)