Festnahmen nach Protesten in Kurdistan

In der Stadt Baneh in der nordwestiranischen Provinz Kurdistan wurden am Dienstag elf Menschen festgenommen. Sie hatten gegen die Tötung von zwei kurdischen Lastenträgern durch Grenzsoldaten protestiert. Die Proteste sollen auch am Mittwoch fortgesetzt worden sein.

Am Montag waren zwei Lastenträger im Alter von 45 und 21 Jahre von iranischen Soldaten an der Grenze zum Nordirak erschossen worden. Laut dem Staatsanwalt der Stadt Baneh habe es sich um „Schmuggler“ gehandelt, die Sprengstoff in den Iran eingeführt hätten. Gestern gab die Justiz bekannt, sie habe in diesem Zusammenhang fünf Verdächtige festgenommen.

Lastenträger transportieren zwischen dem Iran und der autonomen Region Kurdistan im Irak Güter von Autoreifen bis zu alkoholischen Getränken, elektronischen Geräten und Textilien. Einige von ihnen haben Genehmigungen, aber viele arbeiten illegal.

Menschenrechtsorganisationen klagen seit Jahren über die gefährliche Route durch die Berge. Es kommt zudem immer wieder vor, dass Warenträger von Grenzschützern erschossen werden. Allein im vergangenen Jahr sollen so 70 Menschen getötet worden sein. Mehr als 17 weitere kamen durch Minen oder Lawinen ums Leben.

(fh)