Drei öffentliche Hinrichtungen

Am Mittwoch sind in der Stadt Shiraz im Südiran drei Menschen öffentlich hingerichtet worden. Alle drei waren wegen „Beteiligung an bewaffneten Banküberfällen in Shiraz und Isfahan“ zum Tode verurteilt worden.

Die iranische Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) hat die neue Hinrichtungswelle im Iran harsch kritisiert und die Vereinten Nationen sowie die Europäische Union um zügige Reaktionen gebeten. Laut IHR sind allein in den vergangenen acht Tagen im Iran 15 Menschen hingerichtet worden.

In Oktober hatte IHR berichtet, dass seit Januar 207 Menschen im Iran hingerichtet wurden, darunter fünf, die zur Tatzeit noch minderjährig waren. Iranische Medien hätten nur über 75 Fälle berichtet. Das deute darauf hin, dass 132 Fälle zu den sogenannten „heimlichen Hinrichtungen“ zählten, so die Menschenrechtler.

Außerdem meldete das persischsprachige Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA) am Mittwoch, dass das Gericht in der Stadt Baharestan 20 Kilometer südlich von Isfahan acht Angehörige der Baha’i zu insgesamt 42 Jahren Haftstrafe verurteilt habe. Von offizieller Seite gebe es keine Informationen zu den Anklagen, so HRANA. Die Verurteilten gehören zu den 20 Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft, die im August und September in Isfahan und Karaj verhaftet wurden.

Im Iran leben über 300.000 Baha’i. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt und systematisch diskriminiert.

(fh)