Iran verdoppelt die Anzahl leistungsfähiger Zentrifugen

Just am 40. Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran teilte der Chef des iranischen Atomprogramms, Ali Akbar Salehi, mit, dass der Iran ab sofort 60 IR-6-Zentrifugen in der Atomanlage Natanz betreibt. Damit würden nun täglich fünf Kilo statt der bisherigen 450 Gramm Uran angereichert, sagte Salehi am Montag im staatlichen iranischen Fernsehen.

Bislang wurden 30 solcher leistungsfähigen Maschinen zur Urananreicherung eingesetzt. Das Land arbeite außerdem an der Entwicklung von Zentrifugen, die 50 Mal schneller angereichertes Uran produzierten als im Atomdeal zugelassen, so Salehi.

Das ist der dritte Schritt des iranischen Regimes in Richtung der Aussetzung von Teilen seiner Verpflichtungen aus dem Atomdeal von 2015. Die Islamische Republik hatte im vergangenen Mai angekündigt, diesen nicht mehr in Gänze einhalten zu wollen. Damit reagierte Teheran auf den Rückzug der USA aus dem Wiener Atomabkommen. US-Präsident Donald Trump hatte diesen 2018 verkündet und erneut Sanktionen gegen die Islamische Republik verhängt.

Der Iran hat mehrmals betont, im Atomabkommen bleiben zu wollen. Die bereits unternommenen Schritte seien innerhalb kürzester Zeit umkehrbar, wenn die anderen Parteien ihren Verpflichtungen nachkämen. Gemeint sind die Aufhebung der US-Sanktionen und die Gewährleistung des Verkaufs iranischen Öls, die dem Land im Gegenzug zur Einschränkung seines Atomprogramms zugesprochen wurden.

Am heutigen Montag vor 40 Jahren hatte eine Gruppe radikaler iranischer Studenten die US-Botschaft in Teheran gestürmt und Diplomaten und Botschaftspersonal als Geiseln genommen. Die im Jargon der Islamischen Republik als „Eroberung des Spionagenests“ bekannte Aktion wurde vom Regimegründer Ruhollah Chomeini als „zweite Revolution“ gewürdigt. Sie löste jedoch die schwerste Krise der iranisch-amerikanischen Beziehung der letzten Jahrzehnte aus, deren Auswirkungen – unter anderem in den Sanktionen – bis heute andauern.