Schachspielerin ohne Kopftuch sorgt für Ärger

Der iranische Schach-Nationalverband will die Schachspielerin Darsa Derakhshani für ihren Auftritt ohne Kopftuch bei Turnieren in Gibraltar bestrafen. Der Leiter des Verbands, Mehrdad Pahlavanzadeh, sagte am Sonntag: „Unser erster Schritt wird sein, ihr und ihrem Bruder die Teilnahme an allen Schachwettkämpfen im und außerhalb des Iran zu verbieten.“ An den Schachturnieren hatte auch Darsas Bruder Borna Derakhshani teilgenommen.

Medienberichten zufolge studiert die 18-jährige Darsa in Spanien, ihr 15-jähriger Bruder lebt im Iran. Er wird vom Verband von künftigen Spielen ausgeschlossen, weil er bei den Vorbereitungsspielen gegen einen Gegner aus Israel gespielt hat. Laut Pahlavanzadeh haben die beiden auf eigene Initiative und nicht offiziell für den iranischen Verband an den Turnieren teilgenommen.

Anfang Februar hatte die Schach-WM in Teheran wegen der vom Staat verordneten Kopftuchpflicht für alle Teilnehmerinnen für eine hitzige Debatte gesorgt. Die 22-jährige US-Schachmeisterin Nazi Paikidze sagte der britischen Zeitung Telegraph, es sei „völlig inakzeptabel, eines der wichtigsten Turniere an einem Ort abzuhalten, an dem sich Frauen mit einem Hidschab verhüllen müssen.“

(fh)