38 Hinrichtungen in zwei Wochen

In den vergangenen zwei Wochen sind im Iran 38 Menschen hingerichtet worden. Das meldete die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) am Donnerstag auf ihrer Webseite. Demnach wurden zehn der 38 allein im Rajaei-Shahr-Gefängnis 20 Kilometer westlich von Teheran erhängt. Sie waren wegen Mordes zum Tode verurteilt.

Laut IHR hat die Zahl der Exekutionen im Iran seit Ende des Fastenmonats Ramadan am 5. Juli drastisch zugenommen. Damit solle die iranische Gesellschaft eingeschüchtert werden, so die Menschenrechtsorganisation: „Die internationale Gemeinschaft darf davor nicht ihre Augen verschließen“, fordert IHR.

Im Iran wird die Todesstrafe offiziell für Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und Handel mit mehr als fünf Kilogramm Rauschgift verhängt. Aber seit der islamischen Revolution vor 37 Jahren wurden auch zahlreiche politische und MenschenrechtsaktivistInnen hingerichtet. Laut dem jüngsten Bericht des Sonderbeauftragten für Menschenrechte im Iran bei den Vereinten Nationen, Ahmed Shaheed, wurden 2015 im Iran mindestens 966 Menschen exekutiert. Das sind etwa doppelt so viele wie im Jahr 2010 und rund zehnmal so viele wie 2005. Die meisten Hinrichtungen erfolgten wegen Drogenverbrechen. Besonders besorgniserregend sei die Zahl von 16 Exekutionen unter 18-Jähriger, so Shaheed.

(fh)