Filmproduzent klagt über Zensur

Das iranische Staatsfernsehen hat dem Filmproduzenten Jamal Sadatian mitgeteilt, Bilder und Namen der iranischen Schauspielerinnen Pegah Ahangarani und Baran Kosari dürften nicht mehr ausgestrahlt werden. Das sagte Sadatian dem persischsprachigen Nachrichtenportal Tabnak am Montag. Demnach hätten die Verantwortlichen Bilder von Ahangarani und Kosari sowie ihre Namen aus dem Trailer für den Kinofilm „Jaamehdaaran“ herausgeschnitten. Der Film läuft derzeit in iranischen Kinos. Das Staatsfernsehen hat den Trailer laut Sadatian bislang einmal unzensiert gezeigt. Dabei verfüge sein Film über alle notwendigen Genehmigungen des Kulturministeriums, so der Produzent. Die Tageszeitung Shargh vermutet, die Zensur habe mit den Gerichtsprozessen gegen die beiden Schauspielerinnen zu tun.

Ahangarani und Kosar hatten während der umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 mit den Anführen der oppositionellen Grünen Bewegung, Mir Hossein Moussawi und Mehdi Karroubi, sympathisiert. Ahangarani war 2010 verhaftet und im August 2011 gegen Kaution freigelassen worden. 2013 war die Schauspielerin und Dokumentarfilmerin von der Deutschen Welle eingeladen worden, während der Fußball-WM der Frauen in Deutschland für die persische Redaktion des Senders zu bloggen. Kurz vor ihrer Abreise nach Deutschland war sie erneut verhaftet und im Oktober 2013 zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Urteil bezog sich auf ihren Dokumentarfilm über den iranischen Filmregisseur Masoud Dehnamaki, der auf BBC Persian ausgestrahlt worden war, sagte damals Ahangaranis Mutter Manijeh Hekmat. Dehnamaki gehörte einst zu den Anführern der paramilitärischen Schlägertrupps des Regimes und genießt bis heute unter den Hardlinern Macht und Ansehen.

(fh)