FIBA hebt Kopftuch-Verbot auf

Die internationale Basketball-Föderation (FIBA) hat das Verbot des Tragens von Kopftüchern für Spielerinnen bei internationalen Wettbewerben aufgehoben. Das berichten iranische Nachrichtenagenturen am Mittwoch. Demnach ist die Verordnung der FIBA zunächst für zwei Jahre gültig, 2016 soll eine endgültige Entscheidung gefällt werden. Mahmoud Mashhoun, Chef der iranischen Basketballföderation, begrüßte die Aufhebung: „Damit werden die iranisch-muslimischen Basketballspielerinnen gefördert.“ Außerdem ermögliche es dem Frauen-Nationalteam, künftig bessere Sponsoren zu finden, so Fatemeh Karamzadeh von der iranischen Frauen-Basketball- Föderation.

Derzeit gibt es 50 Frauen-Basketballteams im Iran, die in der ersten und zweiten Liga sowie in den Gruppen A und B der Super-Liga spielen. Mit der Aufhebung des Kopftuchverbotes für Spielerinnen kann die iranische Frauennationalmannschaft künftig an den Asien- und Weltmeisterschaften teilnehmen. Zuvor hatten auch zwei weitere internationale Föderationen der Volleyball und Fußball das Kopftuch-Verbot für Frauen aufgehoben.

Frauen können im Iran seit der iranischen Revolution vor 35 Jahren nur sehr eingeschränkt aktiv an Sportwettkämpfen teilnehmen. Selbst das Zuschauen ist ihnen teilweise verboten. Bedingung für alle Sportarten ist, dass die Spielerinnen sich nach islamischen Regeln kleiden und ein Kopftuch tragen. Neben dem Kleidungsproblem gibt es aber noch weitere Hindernisse, mit denen Sportlerinnen im Iran zu kämpfen haben: Mangel an Sportplätzen und professionellen Trainerinnen für Frauen sowie die fehlende Gelegenheit, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen.

(fh)