„Das iranische Volk wird siegen“

„Die Weltgemeinschaft hat keinen anderen Weg als die Atomverhandlungen mit dem Iran fortzuführen.“ Das sagte der iranische Präsident Hassan Rouhani in einem Interview mit dem staatlichen iranischen Fernsehen IRIB am Montagabend. Damit reagierte der 66-Jährige auf die Verlängerung der Atomgespräche zwischen dem Iran und der Gruppe 5+1 in Wien. In dem Interview ging der gemäßigte Regierungschef auch auf die zwei Hauptziele des Iran bei den Verhandlungen ein: das Ende der internationalen Sanktionen gegen das Land und das Recht des Iran auf die Fortsetzung der Urananreicherung. Rouhani zeigte sich diesbezüglich optimistisch: Es sei nur eine Frage der Zeit, am Ende werde sein Volk siegen, so der iranische Staatschef.

Eigentlich sollten die UN-Vetomächte und Deutschland am Montagabend mit dem Iran nach zwölfjährigem Konflikt ein dauerhaftes Atomabkommen unterzeichnen. Stattdessen wurde jedoch die Frist für das Abschlussabkommen um sieben Monate verlängert. Die beiden größten Streitpunkte bei den Verhandlungen bleiben die iranische Urananreicherung und die westlichen Sanktionen gegen den Iran. Der Westen fordert vom Iran, seine nuklearen Aktivitäten so einzuschränken, dass der Bau von Atomwaffen unmöglich ist. Im Gegenzug will er die Strafmaßnahmen aufheben, die Irans Wirtschaft schwer belasten.

Vor allem die Finanzsanktionen haben dem Land geschadet. Noch vor einem Jahr waren weltweit iranische Gelder in Höhe von rund 100 Milliarden Dollar überwiegend aus Erdöleinnahmen blockiert. Erst nach der Genfer Einigung zwischen dem Iran und der Gruppe 5+1 im November 2013 wurden bis Juli dieses Jahres vier Milliarden Dollar davon freigegeben. Dies soll künftig weitergeführt und monatlich bis zu 700 Millionen Dollar freigegeben werden.

(fh)