Coronavirus: Acht Tote, Bildungszentren geschlossen, Kulturprogramme eingestellt

Offiziellen Angaben zufolge ist die Zahl der Opfer des Coronavirus im Iran auf acht Personen gestiegen. Insgesamt seien 43 Menschen infiziert, sagte der Chef des Informationszentrums des iranischen Gesundheitsministeriums, Kianoush Jahanpour, am Sonntag.

Bestätigen konnte er sieben Neuinfizierungen in Ghom, vier in Teheran, zwei in Gilan, eine in Markazi und eine in Mazandaran. Alle diese Provinzen befinden sich in der nördlichen Hälfte des Irans.

Hochschulen und Universitäten in Teheran und neun weitere Provinzen werden deshalb bis Ende der Woche geschlossen bleiben; darunter die Hochschulen der Provinz Ghom, in der die ersten Opfer der Lungenkrankheit bestätigt wurden.

Bildungsminister Mansour Gholami forderte die Studierenden auf, in den Studentenwohnheimen keine Gäste aufzunehmen. Alle Bildungsgebäude und die dazugehörigen öffentlichen Räumlichkeiten sollen regelmäßig desinfiziert werden, erklärte der Minister. Alle Veranstaltungen an Universitäten sowie Exkursionen wurden abgesagt.

Auch die Schulen in Teheran und einige andere Provinzen bleiben zunächst geschlossen. Die Teheraner Schulen sollen am Sonntag und Montag desinfiziert werden, sagte der Sprecher des Teheraner Bildungswesens, Masoud Saghafi, am Sonntag. In der nordwestiranischen Provinz Ost-Aserbaidschan haben nach offiziellen Angaben auch Sprachschulen und Bildungszentren den Betrieb eingestellt. Laut dem Kulturministerium werden zudem alle Kinovorführungen und sonstige Kulturprogramme ab Sonntag für sechs Tage eingestellt. Landesweit bleiben somit alle Kinos und Theatersäle geschlossen.

Inzwischen haben die Türkei, Pakistan, Turkmenistan, Armenien und Afghanistan ihre Grenzübergänge zum Iran gesperrt; aus der Türkei wird weiterhin in den Iran geflogen.

Es wurde allerdings noch kein Ort im Iran unter Quarantäne gestellt. In der Stadt Ghom, die die meisten Opfer zu beklagen hat, sollen kostenlose Masken sowie Desinfektionsmittel und Infobroschüren verteilt werden, verkündete Gesundheitsminister Said Namaki am Sonntag. Die verhältnismäßig hohe Zahl der Opfer sei „der fehlenden Transparenz unseres Informationssystems“  geschuldet, aber kein Zeichen der Unterentwicklung des Landes, so Namaki.

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